Alle
Schüler rasen durch die Klassenzimmertür. Natürlich – ab heute
beginnen die Osterferien! Feiern, Freude und natürlich Spaß stehen
vor der Tür! Ich freue mich schon tierisch darauf. Zwei Wochen nur
relaxen und nichts tun. Ach ja, ich habe mich noch nicht vorgestellt:
Ich bin Sabrina, kurz Sabi, bin 17 Jahre alt, habe schulterlange
hellbraune Haare. Von meiner Figur brauche ich nicht reden – jedes
Mädchen findet sich in ihrer eigenen Haut nicht wohl. Jedenfalls kam
es mir immer im Sportunterricht vor, als wir uns umzogen. Jeder
meckerte über irgendeinen Körperteil von sich. Aber an Schule
möchte ich jetzt nicht mehr denken! Viel mehr freue ich mich auf
heute Abend.
„Sabi,
wann treffen wir uns?“ Das ist Clara, eine meiner besten
Freundinnen. Sie ist ebenfalls 17 und trägt blonde kurze Haare,
wobei eine Seite länger als die andere geschnitten ist. Wie sage ich
immer so schön: Every Brownie needs a Blondie on her side! „Ich
würde sagen, dass ich um neunzehn Uhr bei dir bin. Und um halb neun
gehen wir dann langsam los. Wir müssen ja nicht gleich zu Beginn auf
dieser Party antanzen.“
„Leute,
wartet auf mich!“ Meine Zwillingsschwester Sophie.
Nein,
sie sieht mir nicht wirklich ähnlich. Ihre dunkelblonden lockigen
Haare wirft sie sich gekonnt über die Schulter. Überall wo sie ist
wandern die Jungsblicke gleich auf sie. Ein laufender Magnet
sozusagen. Ich weiß nicht, wie oft ich sie schon am Sonntagmorgen
mit einem Jungen im Bett erwischt habe. Wohl bemerkt mit ganz
verschiedenen! Aber sauer auf sie bin ich deswegen nicht. Immerhin
war sie stets für mich da, wenn ich von Jungs enttäuscht wurde oder
Streit mit Clara hatte. Sophie war der Streitschlichter und dafür
bin ich ihr dankbar.
„Schau
mal, er lässt sich wieder anhimmeln!“
Ich
weiß genau, was Clara meint. Wie aus Reflex erhebe ich meinen Kopf.
Tausende Mädchen stehen um den Schulschwarm. Ja, ich spreche von
ihm: Sebastian Wurth. Oder in meiner Gegenwart: Wurst.
„Die
nächsten zwei Wochen hat er ja keine Zeit der Mittelpunkt unserer
Schule zu sein“, entgegne ich den Kommentar meiner besten Freundin.
„Mädels,
jetzt seit doch nicht so zu ihm. Er ist eigentlich ganz in Ordnung!“
Diese
Aussage hätte sich Sophie sparen können. Es war damals kein schöner
Anblick, als ich vor ungefähr einem Monat sonntagmorgens ins Bad
gehen wollte und einen pinkelnden Möchtegernsänger auffand, der das
ganze Bad mit seinem Urin beschmutzte, da er seinen Rausch noch nicht
ausgeschlafen hatte. Und ratet einmal, wer das ganze wegwischen
musste? - Ich! Hätten meine Eltern ihn in unserem Haus gesehen, dann
wäre für uns lebenslang Hausarrest angestanden. Wenn sie allerdings
gewusst hätten, dass eine ihrer Töchter, mit dem Sohn ihrer
Erzfeinde, unanständige Dinge getrieben hat, dann wäre Wurst nicht
einmal lebend herausgekommen. Naja, dafür werde ich immer noch als
Putzfrau auf unserer Schule bezeichnet.
„Du
weißt ganz genau, dass wir mit ihm nichts zu tun haben dürfen,
geschweige denn mit ihm reden! Du hattest echt ziemlich Glück, dass
unsere Eltern zu spät von ihrem Monatsurlaub zurückgekommen sind!“,
fahre ich sie an. Dass sich unsere Eltern jeden Monat eine
Urlaubsreise gönnen können lässt sich leicht erklären: Sie
verdienen nicht gerade schlecht und somit sind Sophie und ich nicht
vom schlechtem Hause. Trotzdem wünschte ich mir manchmal, dass ich
eine von den „Normalos“ war.
Clara
springt zwischen uns Zwillingsschwestern: „Aufhören mit eurem
Zickenkrieg! Wollten wir nicht die Ferien genießen, anstatt Stress
zu schieben?“
Ich
gebe nach. Ich habe wirklich momentan keine Lust mit irgendjemanden
zu streiten, vor allem nicht mit meiner Schwester. Auch Sophie sagt
nun nichts mehr.
„Kommt
Mark heute Abend auch zu der Party?“, fragt Clara um das Thema
abzulenken.
Mark
ist ein sehr guter Freund von uns, jedoch habe ich zu ihm das bessere
Verhältnis. Er kam vor zwei Jahren in unsere Stadt Wipperfürth.
Damals war er 16 und ich war gerade 15 geworden. Auf Anhieb
verstanden wir uns prächtig, wobei auch die ein oder mehrere
Schmetterlinge in meinem Bauch tobten. Als er mir allerdings nach
einigen Monaten beichtete, dass er auf Jungs steht, ist für mich
eine Welt zusammen gebrochen. Damals wusste er noch nicht, dass ich
auf ihn stand. Nun kann man schon davon sagen, dass wir wie
Geschwister sind. Ich glaube sogar, dass er mehr von mir weiß, als
ich von mir selbst.
„Ich
denke schon, gestern hatte er noch geprahlt, dass er sich so sehr
darauf freut!“
„Gut,
dann sage ich jetzt schon: Auf einen gelungenen Abend!“
*
„Ihr
seht umwerfend aus!“ Mark steht mit breitem Grinsen vor der Haustür
von Clara. „Das kann ich Ihnen nur zurück geben, Herr Adams!“
Seine
blaue Jeans mit seinem Hemd passen ihm ausgezeichnet. Seine
gekräuselten blonden kurzen Haare harmonieren einfach nur grandios
mit den meerblauen Augen. „Wo steht dein Auto?“, frag ich, als
Clara und ich uns dünne Jacken über unsere Schulter streifen. Ja,
Mark hat inzwischen ein Auto. Einen schwarzen 1er BMW, der innen mit
Lederbezug ausgestattet ist. Praktisch finde ich es ja schon, somit
hatte ich immer jemanden, der mich durch die Gegend kutschieren kann,
ohne mir auch nur zu widersprechen. Und erwähnenswert ist auch, dass
er immer mit zum Einkaufen geht, wenn ich unbedingt neue Schuhe
brauche!
„Gleich
um die Ecke. Hier auf der Straße war kein Parkplatz mehr frei.“
Die
laute Musik dröhnt mir in die Ohren. Die Location ist überfüllt
von Leuten und die Lichteffekte flashen durch den ganzen Raum. Clara
packt mein Handgelenk, sodass wir uns nicht in der Menschenmasse
verlieren können. Sie steuert sofort die Bar an.
„Zwei
Desperados, bitte“, bestellt sie gleich, dann dreht sie sich sofort
zu mir um.
„Also,
was hast du in den Ferien geplant?“ Sie muss schreien. Die Musik
ist so laut, dass man die eigene Stimme fast nicht mehr hören kann.
Ich
will jedenfalls mit der Band abhängen! O.k., von der hab ich euch ja
auch noch nichts erzählt. Die besteht aus Clara und Christin, die
E-Gitarrenspielerinnen, Jenny übernimmt das Schlagzeug, Veronika den
Bass und ich war natürlich die, die die Songs singen muss. Nicht
dass ich es nicht leiden kann, aber irgendjemand musste diese Aufgabe
ja übernehmen.
„Wir
könnten mit unserer Band neue Lieder einüben, was hältst du
davon?“
„Ach
du Scheiße! Sabi, apropos Singen! Nach den Ferien wird so ein
Casting veranstaltet für ein Wettbewerb. Du musst da mitmachen!
Bitte!“, sie sagt das so schnell, dass ich erst einmal die
einzelnen Bruchstücke zusammensetzen muss, die ich überhaupt durch
diesen Lärm hören konnte.
„Ich
bin mir nicht so sicher, weil...“
Schwupps,
schon rempelt mich jemand an, wobei ich die Flasche in meiner Hand
fallen lasse. Natürlich – so wie es auch sein muss – kippt
mindestens die Hälfte auf meine Hose.
„Du
Volltrottel, kannst du nicht aufpassen?!“, meine Wut ist auf einmal
enorm groß, aber sie erreicht ihren Höhepunkt, als ich erkenne, wer
es ist!
„Wurth“,
zische ich durch meine Zähne.
„Johnson“,
kommt es ebenso hasserfüllt zurück, dabei sieht er mich von oben
bis unten an, dann wieder zurück. „Es ist ein Wunder, dass du dich
auch hier her traust. Sicher, dass du zu Hause den Dreck schon
weggemacht hast? Oh, ich vergaß, vor mir steht ja der Schmutz
höchstpersönlich.“
Ich
bringe ihn um, ich bringe diesen Mistkerl um!
„Keine
Panik, da kann ich dich beruhigen“, ich stehe auf und überwinde
mich zwei weitere Schritte auf ihn zuzugehen, „ aber bei dir wäre
es vielleicht angebracht, dein Gesicht mit dem Arsch eines
Schimpansen auszutauschen. Ich glaube, dann würde wenigstens eine
Gesichtsoperation erfolgreich verlaufen.“
„Und
du könntest deine Brüste etwas vergrößern lassen, immerhin habt
ihr doch genug Geld dafür. Und“, diesmal tritt er ein bisschen
nach vorne, wodurch unsere Distanz nur noch einige Zentimeter betrug,
„könntest du deiner Schwester bitte ausrichten, dass sie die
miserabelste Bettgeschichte meiner Lebenszeit war? Das wäre wirklich
sehr nett von dir.“
Ohne
es richtig zu realisieren, ballt sich meine Hand zu einer Faust und
fliegt zielstrebig in sein abartiges Gesicht.
Plötzlich
wird alles still um uns. Jedes Augenpaar schielt auf den am Boden
liegenden Junge, der schmerzverzerrt seine Nase hält. Jetzt fängt
die Meute an zu tuscheln. Einige kommen dem ach so armen Basti zu
Hilfe, dessen linkes Nasenloch nach kurzer Zeit blutüberströmt
aussah.
Zwei
Arme packen mein Handgelenk und zerren mich aus dem Trubel, bevor
mich der Besitzer dieser Location eigenhändig von den Bullen abholen
lässt.
„Bist
du eigentlich total übergeschnappt?!“, fährt mich Mark an. „
Kannst du dich nicht einmal beherrschen und deine Aggressionen
zurückhalten?“
Sofort
gehe ich in die Verteidigungsposition: „Hallo? Er hat mich total
provoziert! Ich lasse es nicht zu, dass irgendein dahergelaufener
Volltrottel mich und meine Schwester beleidigt!“
Mark
schließt stöhnend seine Augenlider: „Ich weiß, dass du diesen
Typen, wahrscheinlich, über alles auf dieser Welt hasst, aber bitte
verstecke das nächste mal deine nicht ladyliken Angewohnheiten,
o.k.?“
Widerwillig
stimme ich ihm mit einem kurzen Nicken zu. Das genügte ihm
wahrscheinlich, denn er lächelt mich zufrieden an. „Gut, dann
bringe ich dich lieber wieder nach Hause, bevor du hier noch alle in
ein Krankenhaus einlieferst. Und, damit du nicht so ganz alleine die
Zeit herumschlagen musst, bleibe ich gerne noch eine Weile bei dir.“
Als
ich in seinem Wagen saß, betrachte ich die 7-Mann-Gruppe, die sich
langsam vor dem Eingang versammelt hat. In der Mitte – wie immer –
Basti.
Mein
letzter Gedanke an diesem Abend, der an ihn gewidmet war, schießt
durch meinen Kopf, als mein bester Kumpel langsam seine Karre zum
Rollen brachte.
„Das
hast du verdient, du Arschloch!“
muhahha jetzt kann ich den ersten kommentar schreiben :DD gut ich hab ja vorher schon ein bisschen von dem teil gelesen aber der restliche teil war echt cool :D und die hat sogar den gleichen namen wie ich was ein zufall :DD
AntwortenLöschennein nein ist schön geschrieben und ich freu mich auf die weiteren teile <3
Du weißt ja, dass ich ein großer fan von deinem Blog bin, ich hoffe der wird genau so gut wie dein Erste ;D Ist mal was anderes. Lässt uns erstmal schön durch die Hölle gehn XD Aber ich denke das wird schon hihi.
AntwortenLöschenIch freu mich auf die nächsten Teile ;D
Saugeil *-* weiter, Süße! ;)
AntwortenLöschenVoll schön geschrieben! :))
AntwortenLöschenbin schon gespannt wies weiter geht! ;)
__
PS.: ich hab' auch einen blog kannst ja mal vorbeischaun ;)
Wow, mal was ganz anderes :)
AntwortenLöschenSeeeehr schööön geschrieben ;)
Bin echt gespannt wie es weiter geht *_*
you'r back :))
AntwortenLöschenIch musste total lachen beim lesen .. :)
Echt super geschrieben.. weiter so :))
Ich habe auch einen Blog wenn du magst kannst du dir den mal anschauen ;)
:**
Dankeschön ! :)) natürlich auch an die anderen ;)
Löschenich werde deinen blogg lesen, wenn ich genug zeit dazu finde.. zurzeit ist das allerdings ziemlich stressig bei mir. tut mir echt leid! :/ ich hab grad gesehen, dass deiner schon 90 teile hat & da brauche ich extrem lange :D vllt werde ich ihn mir mal über die tage aufteilen :)
& danke, dass du ihn mir geschrieben hast :) ich freue mich immer über bloggs, die ich noch nicht kenne :P
Aber lieb dass du es Versuchst.. :) Ich verstehe das mit der Zeit.. Scheiß Klausurphase und alles :D
LöschenLG Jenny :*
Ist wirklich mal was ganz anders aber mir gefällt's ;) Ich bin gespannt auf die nächsten Teile ;)
AntwortenLöschensuppppppppppppper :))))))))))))))
AntwortenLöschenVon mir kennst du ja schon die Meinung! Echt geiler Teil & ziemlich lang! :O Schreib einfach schnell weiter! :)
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